Mit uns wäre es anders gewesen - Eliette Abécassis

Sie lernten sich bei der Einschreibung, auf einem Gang, in der Sorbonne kennen. Amélie, immer schwarz gekleidet, fühlt sich nie ganz angekommen, studiert Literaturwissenschaften und will später Lehrerin werden. Vincent wäre insgeheim gerne Pianist geworden, beugte sich aber dem Diktat seines Vaters und studiert Betriebswirtschaft. Im Gang bildet sich ein Studentengrüppchen, das den restlichen Tag miteinander verbringt und so kommen die beiden dann ins Gespräch, welches bis in die frühen Morgenstunden dauern sollte. Sie verabreden sich auf ein Date am nächsten Tag, in einem kleinen Straßencafé in Paris. Er wartet über eine Stunde auf sie, ruft sie an, vergeblich. Er geht, als sie außer Atem bei ihrem Treffpunkt eintrifft. Sie verpassen sich.

Dieses Verpassen einer Chance ist ein Verpassen, das sich durch ihr ganzes Leben ziehen wird.  Das Buch „Mit dir wäre es anders gewesen“ von Éliette Abécassis, Professorin für Philosophie, greift die Idee „Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah“ aus der Kurzgeschichte von Haruki Murakami auf. Jeder Mensch kann den Deckel zu seinem Topf finden, ihn aber durch schlechtes Timing verpassen. Leichtfüßig führt Abécassis die Lesenden durch die turbulenten Leben von Vincent und Amélie. Das Buch ist eine Empfehlung für jeden, der gerne das Leben mit realistischen Augen betrachtet und im Herzen immer auf ein Happy End hofft.